Soziales Unternehmertum

Mir wurde als Mitglied im Ausschuss für Beschäftigung und Soziales die verantwortungsvolle Aufgabe übertragen, Berichterstatter für die Mitteilung der Europäischen Kommission vom 25. Oktober 2011 zur „Initiative für soziales Unternehmertum“ zu werden. Diese hat die Schaffung eines „Ökosystems“ zur Förderung der Sozialunternehmen als Schlüsselakteure der Sozialwirtschaft und der sozialen Innovation als Aufgabe.

Finden Sie hier den aktuellen Entwurf des Berichts.

Der stetig wachsende Bedarf an sozialen Leistungen im Gesundheits- und Pflegebereich durch die demographischen Veränderungen und der immer älter werdenden Gesellschaft und das sich das laut Prognosen ergebende Potential für neue Arbeitsplätze (in der grünen und weißen Wirtschaft) fordert Anpassungsmaßnahmen.Mir wurde als Mitglied im Ausschuss für Beschäftigung und Soziales die verantwortungsvolle Aufgabe übertragen, Berichterstatter für die Mitteilung der Europäischen Kommission vom 25. Oktober 2011 zur „Initiative für soziales Unternehmertum“ zu werden. Diese hat die Schaffung eines „Ökosystems“ zur Förderung der Sozialunternehmen als Schlüsselakteure der Sozialwirtschaft und der sozialen Innovation als Aufgabe.

Im Unterschied zu vielen anderen Sektoren der Wirtschaft bedarf Soziales Unternehmertum jedoch zusätzlicher Finanzierungsinstrumente. Den Initiativen der Kommission sollen hier baldmöglichst adäquate Maßnahmen auf nationaler und regionaler Eben folgen.

Ich setzte mich für die Schaffung einer Zertifizierungsdatenbank oder umfassende Informationsplattformen zum gegenseitigen Lernen und der Schaffung einer Art Qualitätssiegel für Soziale Unternehmen das der weiteren Entwicklung fördern und zu einer besseren Sichtbarkeit führen soll.

Zur Definition des Sozialen Unternehmertums und zu dessen Selbstverständnis zählen Begriffe wie Gemeinnützigkeit, gesellschaftlicher Nutzen, sozial- und umweltbezogene Auswirkung und Faktoren wie verstärkte Gewinn-Rückführung oder Modelle der Mitarbeitermitbestimmung sowie Prinzipien der Offenheit und Transparenz.

Allerdings bedarf das Soziale Unternehmertum eines geordneten Wettbewerbs, der zu stetiger Qualitätsverbesserung und Bemühen um Effizienz führt.

Für eine nächste Phase der Entwicklung gilt es auch, ein besonderes Augenmerk auf das Soziale Bankwesen zu richten, wie es beispielsweise höchst effizient in Österreich (z.B. Zweite Sparkasse) bereits vielen Menschen in sozialen Notlagen helfend zur Seite steht.

Machen wir uns also an die Arbeit, Soziales Unternehmertum maximal zu entwickeln.

Denn: Die Zukunft beginnt jetzt!

 

Die Sozialwirtschaft beträgt 10 % der ganzen europäischen Wirtschaft (BIP) und beschäftigt mehr als 11 Millionen Arbeitnehmer, somit 6 % der Gesamtbeschäftigten.

Da Soziale Unternehmen notwendig sind um die Herausforderungen von demographischen Veränderungen, Bevölkerungsentwicklungen und der Ansprüchen in Zukunft zu meistern, unterstützt Heinz K. Becker, Berichterstatter im Europäischen Parlament, angemessenen Rahmenbedingungen im Binnenmarkt zu setzen. Denn dieser Bereich ist nicht nur Spiegelbild für unseren Wohlstand in der Gesellschaft, sondern zugleich auch verantwortlich für Wachstum und Motor für Arbeitsplätze.

 

Folgende Hauptziele wurden vorgeschlagen:

Verbesserung des rechtlichen Rahmens

  • Einführung, Vereinfachung und Vorantreibung der Europäischen Statute für Vereine, Stiftungen, Genossenschaften und Gegenseitigkeitsgesellschaften
  • Vereinfachung und Zugangserleichterung auf dem Gebiet der öffentlichen Auftragsvergabe
  • Vereinfachung der Umsetzung der Regeln für staatliche Beihilfen an sozialen und lokalen Diensten

Verbesserung der Sichtbarkeit

  • Schaffung eines Europäischen Gütesiegels für Soziale Unternehmen
  • Schaffung eines multilingualen Internetportals für Sozialunternehmen, um die Verfügbarkeit von Labels und Zertifizierungen darzustellen und Kooperationen und Austausch von bewährten Praktiken zu vereinfachen
  • Schaffung einer multilingualen Europäischen Website über man sich über Dienstleistungen und Produkte im Sozialen Bereich erkundigen kann

Zugangs zur Finanzierung

  • Synchronisierung von den neuen Europäischen Investmentfonds (Europäischer Fonds für Soziales Unternehmertum und Europäischer Fonds für Risikokapital) auf die Anforderungen eines Sozialen Unternehmens und somit deren Zugang zum Kapitalmarkt
  • Eingliederung der Investitionspriorität "Soziales Unternehmertum" in den Europäischen Mehrjährigen Finanzrahmen 2014-2020 (ESF, EFRE,...)
  • Unterstützung der Sparte "Soziales Unternehmertum" durch Europäische Programme (Horizon 2020, Programm für Sozialen Wandel und Innovation,...)